Ausgehend von der Frage der „Authentizität“ didaktisch verwendeter Texte sucht der Beitrag nach sinnvollen Kriterien für ihre Auswahl und die Arbeit mit ihnen im Fremdsprachenunterricht. Die Suche erfolgt in der Auseinandersetzung mit Programmatik und Methodik des „Tasked-Based Language Teaching“ (TBLT). Dabei stehen zwei seiner Kennzeichen im Mittelpunkt, die einerseits sein hohes Motivationspotential ausmachen, ihn andererseits aber auch in seinen Möglichkeiten einschränken: Im TBLT stehen die appellativ-konative Funktion des Textes – „Lös eine Aufgabe mit mir!“ – und seine praktische Alltagsnähe („situational authenticy“) im Vordergrund. Damit aber werden Texte ausgeblendet, die weder praxisbezogen noch situationsgebunden sind. Der Beitrag erörtert den Einsatz solcher Texte, die jenseits ihrer praktischen Nützlichkeit das Weltwissen des Lerners bereichern und im Sinn von Jan Assmann sein „kulturelles Gedächtnis“ schärfen. Der Ausbildung der kommunikativen Kompetenz des Lerners als Hauptanliegen des TBLT tritt in diesem Sinn eine kulturelle Kompetenz an die Seite. Für die Auswahl der Texte und die Arbeit mit ihnen im Fremdsprachenunterricht bedeutet das, dass sie nicht der Stellung und Lösung von Aufgaben dienen, die außerhalb ihrer selbst liegen, sondern selbst zu „real-world tasks“ oder „targets“ werden, die es als solche auch zu lösen gilt.
Task und Text / Kretschmer, Ernst. - ELETTRONICO. - 1:(2012), pp. 124-135.
Task und Text
KRETSCHMER, Ernst
2012
Abstract
Ausgehend von der Frage der „Authentizität“ didaktisch verwendeter Texte sucht der Beitrag nach sinnvollen Kriterien für ihre Auswahl und die Arbeit mit ihnen im Fremdsprachenunterricht. Die Suche erfolgt in der Auseinandersetzung mit Programmatik und Methodik des „Tasked-Based Language Teaching“ (TBLT). Dabei stehen zwei seiner Kennzeichen im Mittelpunkt, die einerseits sein hohes Motivationspotential ausmachen, ihn andererseits aber auch in seinen Möglichkeiten einschränken: Im TBLT stehen die appellativ-konative Funktion des Textes – „Lös eine Aufgabe mit mir!“ – und seine praktische Alltagsnähe („situational authenticy“) im Vordergrund. Damit aber werden Texte ausgeblendet, die weder praxisbezogen noch situationsgebunden sind. Der Beitrag erörtert den Einsatz solcher Texte, die jenseits ihrer praktischen Nützlichkeit das Weltwissen des Lerners bereichern und im Sinn von Jan Assmann sein „kulturelles Gedächtnis“ schärfen. Der Ausbildung der kommunikativen Kompetenz des Lerners als Hauptanliegen des TBLT tritt in diesem Sinn eine kulturelle Kompetenz an die Seite. Für die Auswahl der Texte und die Arbeit mit ihnen im Fremdsprachenunterricht bedeutet das, dass sie nicht der Stellung und Lösung von Aufgaben dienen, die außerhalb ihrer selbst liegen, sondern selbst zu „real-world tasks“ oder „targets“ werden, die es als solche auch zu lösen gilt.File | Dimensione | Formato | |
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