Der Artikel rekonstruiert die Rolle und die Bedeutung des Begriffsder Form in der Theorie sozialer Systeme vom Problem der Autologie aus, also vondem Umstand, dass die für das System verfügbaren Möglichkeiten vom System selbstund von seinen Operationen abhängig sind. Wie kann die Theorie diese Zirkularitätund die damit korrelierte Kontingenz berücksichtigen, ohne in Willkür abzugleiten?Könnte ein Kalkül der Formen hilfreich sein? George Spencer Browns Formenkalkülbietet eine Formalisierung der Art und Weise, wie die Operationen (und die Beobachtungen)eines autopoietischen Systems vom System selbst abhängig sind. Es betrachtetjedoch explizit nur die Beobachtung erster Ordnung. Die Figur des re-entry,bei der ein System seine eigene Beobachtungsoperation beobachtet, markiert auchdas Ende des Kalküls und den Eingang in einen Bereich der Unbestimmtheit. Um dieBeziehungen zwischen verschiedenen Beobachtungsperspektiven zu formalisieren,die sich gegenseitig anerkennen, aber getrennt bleiben, können Gotthard GünthersÜberlegungen über Mehrwertigkeit wichtige Anreize anbieten – sie selbst bieten aberkeinen Kalkül. Durch Kombination beider Ansätze kann man jedoch einen Ansatzpunktgewinnen, um die enorme Komplexität der zunehmend verbreiteten Lagen zubehandeln, wobei man berücksichtigen muss, dass die für ein System verfügbarenMöglichkeiten (z. B. die Offenheit der Zukunft) auch von den Operationen des Systemsproduziert werden, das sich dessen bewusst ist.
Kann Kontingenz formalisiert werden? / Esposito, Elena. - In: SOZIALE SYSTEME. - ISSN 0948-423X. - STAMPA. - 17:(2011), pp. 120-137.
Kann Kontingenz formalisiert werden?
ESPOSITO, Elena
2011
Abstract
Der Artikel rekonstruiert die Rolle und die Bedeutung des Begriffsder Form in der Theorie sozialer Systeme vom Problem der Autologie aus, also vondem Umstand, dass die für das System verfügbaren Möglichkeiten vom System selbstund von seinen Operationen abhängig sind. Wie kann die Theorie diese Zirkularitätund die damit korrelierte Kontingenz berücksichtigen, ohne in Willkür abzugleiten?Könnte ein Kalkül der Formen hilfreich sein? George Spencer Browns Formenkalkülbietet eine Formalisierung der Art und Weise, wie die Operationen (und die Beobachtungen)eines autopoietischen Systems vom System selbst abhängig sind. Es betrachtetjedoch explizit nur die Beobachtung erster Ordnung. Die Figur des re-entry,bei der ein System seine eigene Beobachtungsoperation beobachtet, markiert auchdas Ende des Kalküls und den Eingang in einen Bereich der Unbestimmtheit. Um dieBeziehungen zwischen verschiedenen Beobachtungsperspektiven zu formalisieren,die sich gegenseitig anerkennen, aber getrennt bleiben, können Gotthard GünthersÜberlegungen über Mehrwertigkeit wichtige Anreize anbieten – sie selbst bieten aberkeinen Kalkül. Durch Kombination beider Ansätze kann man jedoch einen Ansatzpunktgewinnen, um die enorme Komplexität der zunehmend verbreiteten Lagen zubehandeln, wobei man berücksichtigen muss, dass die für ein System verfügbarenMöglichkeiten (z. B. die Offenheit der Zukunft) auch von den Operationen des Systemsproduziert werden, das sich dessen bewusst ist.File | Dimensione | Formato | |
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