Pietro Floridas T4. Ophelias Garten. Widerstand gegen das Grundübel der deutschen Geschichte / Giacobazzi, Cesare. - (2017), pp. 149-154.
Pietro Floridas T4. Ophelias Garten. Widerstand gegen das Grundübel der deutschen Geschichte
Cesare Giacobazzi
2017
Abstract
Die bemerkenswerte Aussage von Günter Grass, wonach das Grundübel der deutschen Geschichte der Idealismus sei, kann uns eine mögliche Deutung des Dramas T4. Ophelias Garten anbieten. Die Technik, die Moral und das Schöne: all das, was am Ideal einer allzu menschlichen Perfektion zehrt, führt zur Verkennung des Menschlichen und zum Tod. Das ist die Lehre, die wir aus Pietro Floridias Theaterstück T4. Ophelias Garten ziehen können. Insofern ist die offene Frage am Ende, ob Ophelia gerettet oder ermordet wird, kaum vom Belang. Alle Indizien sprechen für die Verkennung der »geisteskranken« Ophelia, so dass ihre Ermordung als eine Konsequenz des ganzen tödlichen Apparats zu erwarten ist. Sollte der Tod kommen, dann ist der Mensch als Mensch schon nicht mehr anwesend. Der Verzicht darauf, den Mord darzustellen, drückt womöglich die Weigerung aus, an das Mitgefühl des Zuschauers zu appellieren. Ein solches Ende würde zu einer moralischen Haltung verführen, die die Wiederholung der Katastrophe nicht hätte verhindern können, wozu der Idealismus (im Grass'schen Sinne) anstiften konnte.File in questo prodotto:
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